Barrierefrei in den Bus: Fördermittel für Umbau von acht Haltestellen beantragt

Gerade Bordsteine in optimaler Höhe, um einen leichten Einstieg zu ermöglichen: Die Bushaltestelle in der Schützenstraße in Bad Sassendorf zeigt sich in Sachen Barrierefreiheit gut aufgestellt.
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Bad Sassendorf - Möglichst viele Bushaltestellen im Gemeindegebiet barrierefrei gestalten: Diesem Ziel will Bad Sassendorf im nächsten Jahr einen Schritt näher kommen.
Nachdem an einigen Haltestellen bereits erste Schritte unternommen wurden, soll 2019 mit finanzieller Unterstützung vom Land an gleich acht Haltestellen umgebaut werden. Man habe in der Vergangenheit ja schon an einigen Haltestellen etwas bewegt, erklärte Bürgermeister Malte Dahlhoff. Am Jahnplatz etwa seien bereits Bauarbeiten vorgenommen worden, um die Bordsteinhöhe anzupassen und so den Buseinstieg zu erleichtern. Doch um den Anforderungen der Barrierefreiheit ganz zu entsprechen, müsse hier noch ein Leitsystem am Boden angebracht werden.

Der Plan der Gemeindeverwaltung: Es sollen Mittel aus der nächsten Förderrunde des Landes beantragt werden. „Das ist gerade in Arbeit“, so Malte Dahlhoff. Man hoffe, in der nächsten Runde berücksichtigt zu werden. Klappt alles, dann könnten 50 000 Euro für den Umbau von zehn Haltestellen zur Verfügung stehen: 45 000 als Fördermittel des Landes, 5 000 aus der Gemeindekasse. So könnten im kommenden Jahr die Bushaltestellen in Bad Sassendorf am Jahnplatz, am Thermalbad und am Haullenbach barrierefrei werden, zudem die Haltestellen „Bettinghausen Mitte“, „Lohne Kirche“, „Neuengeseke Oberdorf“, „Ostinghausen Bürgerhaus“ und „Weslarn Mitte“.
Ob die Arbeiten tatsächlich schon 2019 abgeschlossen werden können, das hängt nach Angaben des Bürgermeisters aber auch entscheidend „von den Kapazitäten in der Wirtschaft“ ab. Im Klartext: Nur wenn die Gemeinde Bauunternehmen findet, die noch Lücken in den Auftragsbüchern haben, kann der Zeitplan gehalten werden. „Ansonsten machen wir das 2020“, so Malte Dahlhoff.
Übrigens: Auch am Bahnhof in Sassendorf wird sich in Zukunft etwas tun. Derzeit liegen die Bahnsteige 60 bis 70 Zentimeter tiefer als die Ebenen der Zugwaggons. Rollstuhlfahrer müssen daher über eine relativ steile Rampe in die Züge hinein oder wieder heraus bugsiert werden. Mit dem Start der Bauarbeiten rechnet die Gemeinde für 2019 oder 2020.
Vorgaben im Nahverkehrsplan
Bei Gemeinden mit mehr als 10 000 Einwohnern verlangt der Nahverkehrsplan des Kreises Soest bis 2022 mindestens fünf barrierefrei gestaltete Haltestellen. Barrierefreiheit umfasst grundsätzlich alle Personen mit eingeschränkter Mobilität, also beispielsweise auch Reisende mit schwerem Gepäck oder auch Eltern mit Kinderwagen. Um ihnen den Buseinstieg zu erleichtern, soll der Bordstein an den Haltestellen erhöht werden.
Hinzu kommen tastbare Erhebungen im Boden für Blinde und Sehbehinderte. Der Umbau der Haltestellen wird zum großen Teil vom Land gefördert. Die restliche Finanzierung müssen die Kommunen stemmen.
Autor
 
Jürgen Vogt
jvogt[at]soesteranzeiger.de