Die BAKS zum Tag der Behinderten

Aus dem Soester Anzeiger vom 02.05.2017

Frau David mit einem Plakat zum Tag der Behinderten am 5.5.

SOEST  Die Behindertenarbeitsgemeinschaft im Kreis Soest (BAKS) leistet politische Arbeit. Sie ist Fürsprecherin, macht öffentlich auf die Situation von Menschen mit Handicaps aufmerksam und gibt auf deren Belange acht.

Schön wäre es, wenn sie mit ihren Standpunkten nicht nur als Vertreterin einer bestimmten Gruppe in der Gesellschaft betrachtet werde, meint die Vorsitzende Caterina David. Denn Inklusion – die gleichberechtigte Teilhabe aller – sei keine Expertenangelegenheit, sondern umfasse sämtliche Bereiche des Alltags und gehe jeden an. „Frauen, die im Rathaus sitzen, machen ja auch nicht nur Frauen-Politik“, zieht sie den Vergleich. „Es geht hier nicht um Goodwill, sondern um Rechte“, klärt die Soesterin die Ausgangslage. Die Themen und Fragestellungen müssten noch selbstverständlicher wahrgenommen werden.

Mitglieder der BAKS gehen zum Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung auf die Straße: Sie möchten am kommenden Samstag, 6. Mai, an ihrem Informationsstand in der Fußgängerzone mit Passanten ins Gespräch kommen, und zwar unter dem Motto „Wir gestalten unsere Stadt“. Nach dem alten Leitgedanken der Selbsthilfen „Nicht ohne uns über uns“ ist es der BAKS wichtig, dass Betroffene sich einschalten. „Zusammen sind wir stark“, nennt Caterina David die Botschaft der zur besten Einkaufszeit geplanten Aktion. Zwar hätten sich die Rahmenbedingungen des ständigen Einsatzes im Laufe der Jahre deutlich verändert und der Gesetzgeber habe vieles zum Wohle der Menschen mit Behinderung festgelegt, dennoch sei nach wie vor ein langer Atem erforderlich, stellt die Vorsitzende fest. Sie geht damit auf den Prozess des Perspektivwechsels ein. Denn Inklusion habe zum Inhalt, dass sich die Gesellschaft anpassen und den unterschiedlichen Bedürfnissen ihrer Mitglieder gerecht werden müsse - und nicht umgekehrt.
So gebe es reichlich zu tun, auch auf kommunaler Ebene – obwohl es in Soest im Großen und Ganzen gut laufe, wie sie betont. Hier ist die BAKS in beratender Funktion im Stadtentwicklungsausschuss sowie im Sozialausschuss vertreten und kann so auf Entscheidungen Einfluss nehmen. Dazu kommt die Mitsprache in Arbeitskreisen.
In den Gremien des Kreises wirkt der ehrenamtliche Behindertenbeauftragte, mit ihm steht die BAKS im Austausch.
Der Termin am Samstag dient dazu, zu informieren und Denkanstöße zu geben. Im Mittelpunkt stehen Ideen, wie sich – im Kleinen angefangen – das Miteinander stärken lässt, zum Beispiel vor der eigenen Haustür, in der Straße, im Viertel, im Dorf oder in der Stadt.

Wer mitmacht, so die Initiatoren, verbessere sicher nicht gleich die ganze Welt, doch jeder lange Weg beginne mit dem ersten Schritt.  Köp.