Landschaftsverband zeichnet Museum aus

Wegen Barrierefreiheit und Sanierung

Aus dem Soester Anzeiger vom 21.01.2017

SOEST - Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat das Museum Wilhelm Morgner in Soest als Denkmal des Monats Januar ausgezeichnet. Damit würdigen die LWL-Denkmalpfleger, dass das Museum auf denkmalverträgliche Art barrierefrei umgebaut und energetisch sowie klimatisch auf den neuesten Stand gebracht wurde.

Technische und formale Modernisierung

„Die Stadt Soest hat diese schwierige Aufgabe der technischen und formalen Modernisierung und Anpassung an eine zeitgemäße Museumsnutzung vorbildlich umgesetzt“, lobt LWL-Denkmalpfleger Dr. Bruno Denis Kretzschmar. „Außerdem gelang es den Verantwortlichen, die überdurchschnittliche Qualität dieses Baudenkmals der 1960er—Jahre als ein Beispiel der Architekturströmung der Nachkriegsmoderne einer breiten Öffentlichkeit zu vermitteln. Sie haben damit in bemerkenswerter Weise den beschwingten gesellschaftlichen und architektonischen Aufbruch der frühen 1960er-jahre wieder bewusst gemacht.“

Das Haus, das im vergangenen Mai nach anderthalbjähriger Bauphase wieder eröffnet wurde, soll nicht nur als Museum genutzt werden, sondern auch offen für weitere Kunst- und Bildungsveranstaltungen sein. Bund, Land und LWL haben den Umbau finanziell unterstützt.

Oliver Silge vom Architekturbüro Leistungsphase aus Nordkirchen hat den Umbau geplant und die untere Denkmalbehörde bei der Stadt Soest und die LWL-Denkmalpfleger haben die Planung beratend begleitet.

„Alle Beteiligten haben Kompromisslösungen zwischen den Belangen des Denkmals und den Anforderungen einer Museumsnutzung erarbeitet. Dabei war es uns wichtig, dass das äußere Erscheinungsbild im Wesentlichen nicht verändert wurde und die Oberflächen mit ihren Materialien weitgehend ablesbar bleiben“, betont Kretzschmar.

Das Museum Wilhelm Morgner im historischen Kern der Stadt Soest ist von 1961 bis 1952 von dem Wiesbadener Architekten Rainer Schell (1917-2000), einem Schüler Egon Eiermanns, erbaut worden. Seit 1999 ist es in die Denkmalliste der Stadt eingetragen.